Weinmarkt und Kultursommer 2012

Gelegentlich kommt bei der Beschreibung der Sommerzeit der Karnevalisten das Wort „ Sommerloch“ vor. Dieser Begriff ist und wird der Bedburger Narrenzunft unbekannt bleiben.

Beim vierten Weinmarkt in Verbindung mit dem Kultursommer der Stadt Bedburg präsentierte sich die BNZ nun zum dritten Mal als profunde Kenner und Verkoster des köstlichen Rebensaftes ihres Freundes Thomas Haas vom Weingut Johannes Haas in Langenlonsheim an der Nahe.

Es ist sicher müßig zu sagen, dass mit der Erfüllung der Zahl „Drei“ als Ausrichter nach guter rheinischer Sitte nun eine weitere Tradition der Betätigungen der BNZ etabliert wurde.

Entscheidend für den Erfolg dieser Unternehmung ist aber der Umstand, dass mit der historischen Kulisse des Schlosses Bedburg auf der Erft-Halbinsel und im Zusammenwirken mit den kulinarischen Genüssen unseres Senators Lothar Büntgen der Besucher der Kulturveranstaltungen ein Komplettpaket von Spaß, Unterhaltung und leiblichen Genüssen zu einem wahrlichen Sonderpreis geboten bekommt.

Wer will da noch wirklich an einem Sommerabend den mühsamen Weg nach Köln oder – welch böses Wort – Düsseldorf antreten, statt sich hier in vertrauter Umgebung mit der Familie, Freunden, Gästen und natürlich der Zunftfamilie, romantischer Stimmung auszusetzen.

So wundert es sicher nicht, dass auch in diesem Jahr einige Unentwegte, wenn auch meist jüngere Mitstreiter des Teams den Sonnenaufgang auf der Insel erleben wollten.

Als besonders weise hat es sich bei der Planung nun auch erwiesen, dass nicht nur die technische Ausrüstung, insbesondere im Segment der Kühlung professionell ausgestattet wurde, sondern dass wir uns auch der Unterstützung unserer Mariechen und der Marketenderinnen versichern konnten. Während bei so manch anderer Veranstaltung die körperliche Kraft der Funken wichtiger Garant für die Umsetzung ist, erweist sich der weibliche Charme einer potentiellen Weinkönigin von der Erft als hervorragender Werbeträger und sympathische Entscheidungshilfe bei der Auswahl des richtigen und wohlschmeckenden Tropfens.

So spricht es auch für die Qualität des Services, dass die Gäste auch schon für das nächste Jahr gebucht haben, selbst wenn das Programm des Theaters bislang noch nicht feststeht. Nach den neuesten Nachrichten aus dem Weinberg in Langenlonsheim wird auch der Jahrgang 2012 wieder ein süffiges Tröpfchen werden.

Wer nicht so lange warten will oder kann, darf sich den Gaumen schon mal ein wenig anfeuchten unter:  www.weingut-haas.de    [zurück]

Ehrenamtspreis der Stadt Bedburg für den Kommandanten der BNZ Berti Heiartz

Das Wort Ehrenamt ist heute in aller Munde und das Jahr 2011 wurde von der EU sogar zum Jahr des Ehrenamtes erklärt. Doch was hat dies mit dem Rheinischen Karneval zu tun? Recht viel sogar.

Wendet man sich heute zur Begriffsermittlung nicht mehr dem dicken Brockhaus im Bücherregal zu, sondern „googelt“ oder ruft sofort Wikipedia auf, so erfährt man, dass "Ehrenamt" im historischen Sinn den individuellen und in der Regel unentgeltlichen Beitrag zum Gemeinwohl meint. In der Auflistung der Institutionen, in denen ein Ehrenamt ausgeübt werden kann, findet sich auch die Tätigkeit in gemeinnützigen Vereinen.

Die Stadt Bedburg sah sich im Jahre 2012 in Anerkennung solcher Leistungen in einer Woche des Ehrenamtes aufgerufen, herausragenden Personen des Bedburger Vereinslebens eine solche Auszeichnung zu verleihen.
Auf Vorschlag des Vorstandes wurde deshalb am 28.9.2012 durch Bürgermeister Gunnar Koerdt unserem Kommandanten Berti Heiartz der Ehrenamtspreis 2012 der Stadt Bedburg überreicht.
Durch diese Ehrung  wurde der nun seit über 25 Jahren ausgeübten Tätigkeit unseres Kommandanten Rechnung getragen, der als Aufsicht, Initiator, Koordinator und Ersatzvater Hunderte  von – meist jugendlichen – Mitgliedern der Stadtwache und Fanfaren den Geist und die Aufgabe eines Karnevalsvereins als Bestandteil der Brauchtumspflege nahegebracht hat.

Nicht unerwähnt bleiben dürfen auch die sicher tausend Stunden der unauffälligen, aber unverzichtbaren Arbeit, die zum Gelingen der Sitzungen und aller sonstigen Veranstaltungen der Bedburger Narrenzunft beigetragen haben. Hierbei war die Triebfeder für die Tätigkeit keinesfalls ein wirtschaftlicher Vorteil durch ein Entgelt und auch nicht die Anerkennung der Beteiligten, sondern die Freude und Genugtuung, während und nach einer Veranstaltung die Begeisterung des Publikums ebenso wie die Freude der Aktiven erleben zu dürfen.

Wir freuen uns daher mit unserem Kommandanten Berti Heiartz, dass dieses Engagement nun auch die Würdigung durch die Stadt Bedburg gefunden hat.

 Herzlichen Glückwunsch und Bebber Alaaf

 

 

 

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Hüttengaudi 2012

Goldhochzeit Hans und Josie Schievenbusch

Es ist nun wirklich kein Geheimnis, dass der Name Schievenbusch und die Bedburger Narrenzunft untrennbar miteinander verbunden sind. So ist es auch eine Pflicht und Ehre zu denkwürdigen Ereignissen zu gratulieren und die besten Glückwünsche zu übermitteln.

Nach den vielen Jubiläen, die wir mit dem Ehrenvorsitzenden als Einzelperson erleben und begehen durften, kommt nun im Jahre 2012 die ganze Familie zu ihrem Recht.

Seit 50 Jahren sind Hans und Josie Schievenbusch ehelich verbunden und haben viele Aufgaben und Herausforderungen gemeinsam erleben dürfen. So war es kurz nach der Prinzenschaft unseres Ehrenvorsitzenden, wo es seiner lieben Ehefrau Josie gelang, Hans Schievenbusch davon zu überzeugen, dass es noch mehr menschliche Annehmlichkeiten gibt, als nur die Freiheit und das Selbstbewusstsein einer „staatzen“ Erscheinung und eines begehrten Junggesellen.

So folgte der Familiengründung auch die Verstärkung durch drei Sprösslinge, nämlich Andre, Eric und Ursel Schievenbusch, denen der Virus der BNZ unweigerlich in die Wiege gelegt wurde. Mittlerweile ist in Person von Spohie      – Tochter von Susanne und Eric – in der Kindertruppe aktiv. 

Im Herbst 2012 folgte nun im Kreise des Familie die Feier der Goldhochzeit, die mit der bekannten Bescheidenheit der Eheleute gar nicht an die große Glocke gehängt werden sollte. Diese bedeutungsvollen Lebens- und Familienjubiläen dürfen aber auch in unserer Zunftchronik nicht unerwähnt bleiben.

Deshalb gratuliert die ganze Zunft recht herzlich zur Goldenen Hochzeit und wünscht noch viele schöne Stunden auf dem Wege zur Diamantenen.   [ZURÜCK]

Die BNZ hilft dem Bedburger Krankenhaus

Das Bedburger Krankenhaus ist sicher jedem im Bewusstsein und wer hätte nicht schon einmal selbst oder für seine Familie dort Hilfe und medizinische Versorgung erhalten, ohne erst einen langen Weg in größere Städte antreten zu müssen.

Jeder wird aber auch aus der Presse wissen, dass es kleinere Krankenhäuser, wie das St.Hubertus-Stift, in der Konkurrenzsituation mit großen Häuser nicht leicht haben und in die Vergangenheit so manches Jahr das Gerücht die Runde machte, es könnte eine Schließung bevorstehen.

Vor 20 Jahren hat sich deshalb der Verein der Freunde und Förderer des Krankenhauses St. Hubertus-Stift – kurz Förderverein -  gegründet, der es sich zur Aufgabe gemacht hat das Haus mit Spenden tatkräftig zu unterstützen um es attraktiv und damit wettbewerbsfähig zu erhalten.

In diesem Jahr kam es dann durch eine glückliche Fügung dazu, dass unser Ehrenzunftmeister und Musikdirektor Hermann Jürgen Schmitz mit dem Vorsitzenden des Dekanatsjugendchores San Francesco, Peter Hamacher nach dem großen Erfolg des Musicals Jekyll und Hyde im Vorjahr eine Benefizvorstellung zugunsten des Fördervereins durchführen wollte. Die Vorsitzende des Vereins , Petra Kippels, war auf der Stelle von diesem Vorhaben begeistert und nahm die Planung auf, bei der sich dann schnell die Frage stellte, wer denn die Bewirtung in den Pausen durchführen könnte. Nach kurzem Familienrat im Hause Kippels und einer schnellen Rückkopplung mit der Stadtwache, dem Kommandanten Berti Heiartz und auch unserem  Vizepräsidenten Wolfgang Correnz  sowie unserem Zweiten Vorsitzenden Heinz-Josef Sterken war klar, dass die BNZ gerne diese Aufgabe übernimmt, um zum Erfolg des Abends und zum Wohle des Krankenhauses einen Beitrag zu leisten.

An zwei Tagen versorgte das Team fürsorglich und mit der gewohnten Erfahrung über 700 Gäste und Akteure, die auch noch nach der Vorstellung gerne im Bar-Raum des Schlosses  verweilten und den erlebten Kunstgenuss mit einem Glas Wein oder Sekt feiern wollten.

An Ende der Veranstaltung konnten fast 1000 Euro Reinerlös an den Förderverein weitergereicht werden, mit denen im nächsten Jahr die Stationen des St. Hubertus-Stift mit modernem und gemütlichem Mobiliar ausgestattet werden.

Wir wünschen dem Förderverein und dem St. Hubertus-Stift weiterhin viel Zuspruch und eine erfolgreiche Zukunft.   [zurück]

Hubert Gatzen - Der singende Schuhmachermeister wurde 80 Jahre alt

Im Allgemeinen ist man bereits sehr erfreut, wenn man bei einem Jubilar mit 80 Jahren eine Person antrifft, die sich noch bei guter Gesundheit befindet.

Diese Beschreibung würde unserem Ehrenzunftmeister Hubert Gatzen nun ganz und gar nicht gerecht. Den liebevollen Titel „der singende Schuhmachermeister„ hat sich Hubert Gatzen nicht nur dadurch erworben, dass er über Jahrzehnte als aktives Mitglied der BNZ zunächst bei den Schloßsängern und später auch als Solist zum musikalischen Gelingen der Sitzungen beitrug. Natürlich stellte er seine berufliche Befähigung als Schuhmachermeister immer wieder in den Dienst der Zunft, wenn es zu früherer Zeit darum ging, die Stiefeletten der Stadtwache zu reparieren oder anzupassen.

Die besondere Anerkennung kommt aber dadurch zustande, daß der am 14.12.1932 geborene Jubilar auch heute noch in seiner Werkstatt seinem erlernten Handwerk nachgeht und sich hierbei einer Nähmaschine geschickt bedient, die exakt denselben Geburtstag hat wie ihr Meister, nämlich 80 Jahre alt ist. Auch das bestätigt die Annahme, daß gute Qualität und gute Pflege zu einer langen Haltbarkeit und Leistungsfähigkeit führen. Bei seiner Beschäftigung kommt bei Hubert Gatzen aber auch nicht seine Bereitschaft zur Kommunikation zu kurz, wenn er an der Theke des Ladens gerne mit den Kunden die Ereignisse und Geschichten aus Bedburg bespricht.

Eigentlich ist es schon müßig darauf hinzuweisen, dass der immer noch aktive Handwerksmeister auch seiner zweiten Leidenschaft, dem Gesang, immer noch frönt, wenn er als Mitglied des MGV Bedburg und des Kirchenchores St. Lambertus regelmäßig auch dort auf der Bühne steht und über ein Repertoire von Matthias Lammet bis zu den Beatles oder Udo Jürgens verfügt. 

Durch die Vrleihung des Großen Ordens der BNZ und des städtischen Karnevalsordens wurden die Verdienste von Hubert Gatzen bereits gewürdigt. Die Ehrungen haben aber nicht dazu geführt, dass der Jubilar nicht mehr regelmäßiger Gast bei den Sitzungen oder Versammlungen der BNZ wäre. Eine Charaktereigenschaft, die sich übrigens so mancher junge Zünftler einmal als Vorbild nehmen sollte.

Wir wünschen unserem Ehrenzunftmeister Hubert Gatzen alles Gute zum Geburtstag und hoffentlich noch viele Jubiläen in seinen vielfältigen Betätigungen.

Bebber Allaaf.               [zurück]

Die BNZ auf dem Weihnachtsmarkt

Auftritt der BNZ im Eurogress Aachen bei der Rathausgarde Öcher Duemjroefe von 1953 e.V.

Die BNZ-Mädels 2012-2013

Auch in diesem Jahr haben wir, die Marketenderinnen der Bedburger Narrenzunft, oder auch einfach nur BNZ-Mädels genannt, einiges zu berichten.

Ja, wir haben endlich Umhänge! - Es begann alles mit einem Gespräch zwischen unserem Spieß und Christina. Um es der Öffentlichkeit preiszugeben wurde der Dialog umgeschrieben. Spieß: „Wir als BNZ möchten euch etwas Gutes tun.“ Christina: „Das ist sehr nett. Wir Mädels haben ein Angebot für den Kauf von Umhängen eingeholt.“ Spieß: „Das wäre eine gute Idee. Ihr seht nämlich nicht gut aus mit den komischen Westen.“ Und dann ging alles ganz schnell. Vielen lieben Dank an Vanessas Mama (Ilona Plum), die sich darum gekümmert hat, dass wir die Umhänge bekommen.

Wie in den vergangenen Jahren möchten wir uns auch in diesem Jahr mit einem neuen Tanz präsentieren. Doch dieser entsteht nicht von allein, sondern durch viel Fleiß und Training. Wir trainieren einmal die Woche (in der heißen Phase zusätzlich, vor allem dann, wenn es vorne und hinten nicht klappt, auch mittwochs): freitags bei „BuenaVista Weissenberger“.
An dieser Stelle möchten wir uns rechtherzlich bei Andreas und Gunhild Weissenberger dafür bedanken, dass wir den Kursraum nutzen dürfen.

Am Ende des Jahres erfolgte unsere Weihnachtsfeier. Diese gehört mittlerweile zur Tradition der Marketenderinnen. In diesem Jahr trafen wir uns am 01.12.2012 in der Pizzeria „LaPiazza“ in Kaster. Nach einem leckeren Essen und einem Absacker ging es  weiter in Richtung Kerpen zum Bowling-Center. Wie es der Teufel so wollte, trafen wir dort die Marketenderinnen der KG Bedburger Ritter "Em Ulk", die zufällig auch ihre Weihnachtsfeier dort verbrachten. Sie schwächelten etwas bei der Aufnahme von Malz, Hopfen, Hefe und Wasser als gegorenes, kohlensäurehaltiges, würziges, leicht alkoholisches Getränk und vermachten uns kurzer Hand ihr Fässchen (Danke noch mal).

Wie in jedem Jahr haben wir Zu- und Abgänge. Einen Zugang freut uns da ganz besonders: Ramona Skusa ist nach einem Jahr Abstinenz wieder zu uns gekommen – sie hielt die Sehnsucht nicht mehr aus. Welcome back. Aber auch Abgänge bzw. Pausierende haben wir zu melden. Julia Rey und Jasmin Woock legen für diese Session aus beruflichen Gründen eine Pause ein, doch wir freuen uns sie bald wieder in unseren Reihen begrüßen zu dürfen.

Das Beste zum Schluss: Wir haben neue Uniformen. Nachdem sich unsere alten Uniformen in Pilling (Knötchenbildung an der Oberfläche von Textilien) und einem Hauch aus Gewebe aufgelöst hatten, wurde die Entscheidung getroffen: die Marketenderinnen bekommen neue Uniformen. Zu viel wird hier nicht verraten. Lassen Sie sich überraschen. Ein besonderer Dank geht an Claudias Nähstübchen (R. + C. Pfeiffer), die zwischen den Feiertagen rund um die Uhr gearbeitet haben, um die Uniformen fertig zustellen.

Es hat sich eine tolle Truppe gefunden, die viel Spaß hat bei dem was sie tut. Diese Truppe würde sich über weitere Mädels sehr freuen.

Wir wünschen allen Karnevalisten und Karnevalistinnen eine schöne Session 2012/2013.

Bebber Alaaf!   [zurück]

Einen Tag zu Besuch bei der Stadtwache der Bedburger Narrenzunft…

(nach einer wahren Geschichte)

Neulich in einer wohlbekannten Dorfspelunke saßen an der Theke, wie es sich gehört, die üblichen Möchtegern-Bundeskanzler und Weltverbesserer. Sie sinnierten vor sich hin, hielten ergreifende Reden und präsentierten zur Problembehebung höchst abenteuerliche Pläne. Plötzlich kam eine Diskussion über den Karneval auf. Es ging darum, dass das Überleben von traditionellen Karnevalsvereinen immer schwerer wird. Ursachen und Belege dafür gäbe es genug. Die ganze Diskussion gipfelte letztlich darin, dass ein Thekenexperte aufstand und posaunte „der traditionelle Karneval ist sowieso schon ganz ausgestorben“! „Der Karneval ganz ausgestorben?!“ bemerkte ich entsetzt. „Nein!!“ erwiderte eine feste, mir bisher unbekannte, Stimme. Auf mein fragendes Gesicht hin zeigte der Wirt mit leicht genervten Blick auf eine dunkle Ecke in der Spelunke.

 

Ich ging zu dieser Person und fand einen adrett gekleideten Mann vor, der zudem mit Eloquenz zu überzeugen wusste. Man nannte ihn Lokalpolitikus und er war der Dorfadvokat. Er sagte mir, dass er einen Ort kenne, wo der Karneval gelebt wird und lebendig ist. Meine investigative Neugier ließ nichts anderes zu. Den Ort musste ich sehen. Zum Abschluss eines kurzen Gespräches erklärte mir Lokalpolitikus noch den Weg und gab mir ein Metallstück mit, welches in Papier gewickelt war. Dieses sollte ich jedoch erst öffnen, wenn ich mein Ziel erreicht habe. Am nächsten Morgen machte ich mich voller Vorfreude auf. Vorbei an großen, tiefen Löchern und qualmenden Türmen kam ich in ein Waldstück.

 

Auf einmal wurde es am hellen Tag stockfinster um mich herum. Ein riesiger Schatten umgab mich, fast wie bei einer Sonnenfinsternis. Ich drehte mich um und sah eine imposante Menschenfigur mit zwei Wildschweinen unter dem Arm. Er stand in einer Flucht mit der tief stehenden Morgensonne, was den riesigen Schatten erklärte. In meiner durchaus positiv zu bewertenden Fassungslosigkeit, fragte ich den Mann, den man, wie ich nachher erfuhr, auch Präsidentix nennt, nach dem Weg zum mir unbekannten Ort. Er war redegewandt und wusste seine Erklärungen auszuschmücken, so dass auf meine Frage hin ein seeeehr langer, wenngleich auch unterhaltsamer Monolog folgte. Im Prinzip hätten für die Wegbeschreibung wenige Worte gereicht, denn als ich mich umdrehte und wieder auf den Weg machte, sah ich den Ort schon. Diesen konnte ich vorher durch den Schatten leider nicht erblicken. Aber ein lustiger Zeitgenosse, dieser Riese – und anscheinend der Jagd sehr zugetan.

Schon wenige Meter weiter war es so weit. Ich war an dem Ort angekommen, von dem mir Lokalpolitikus am Vorabend noch so schwärmend erzählt hat. Es war sehr idyllisch und mutete familiär vertraut an. Als ich mich einem Haus nähern wollte, vernahm ich ein deutliches Kommando. „Halt!! Drih dich eröm“ Zwei Männer haben mein Kommen genau beobachtet. Es waren Kommandantix, der Chef hier, und Adjudantix, sein Stellvertreter. Sie fragten mich, freundlich aber bestimmt, was der Anlass meines Kommens wäre. Ich erzählte von Lokalpolitikus und erinnerte mich an das in Papier gewickelte Metallstück, das er mir mitgegeben hatte. Ich zeigte dieses Kommandantix, welcher es nahm, mit strahlenden Augen auspackte und ein Schmunzeln unter dem prächtigen Haarbalken im Gesicht nicht verbergen konnte.

 

Es war eine verzierte güldene Platte mit einem rot-weißen Band. Er bat mich, meinen Kopf zu senken, damit er mir es umhängen kann. Adjudantix erklärte mir, dass dies ein Orden sei. Damit könnte ich hier alles betrachten und nachher am großen Fest teilnehmen. Diese Einladung nahm ich gerne an und mit dem Versprechen, sich beim Fest wieder zu sehen, machte ich mich auf, das Örtchen zu erkunden.

 

Mein Rundgang führte mich zuerst zu einem schön renovierten Häuschen mit der Aufschrift `Zur alten Stube`. Dort war der ansässige Druide beheimatet und braute einen speziellen Trank. Dieser soll unter anderem dazu beitragen, dass hier noch mit Leib und Seele dem Karneval gefrönt wird. Der Druide Witzerix gab mir eine Kostprobe dieses Zaubertrankes. Ein herrliches Getränk und obergärig süffig zugleich. Das Rezept hielt er natürlich für sich, er konnte mir aber verraten, dass Wasser, Hopfen und Gerste im Trank enthalten sind. Ich leerte das Glas und machte mich auf. Sicherlich hätte ich mich diesem Trank auch noch etwas widmen können, aber ich wollte ja noch mehr sehen.

 

Beim nächsten Haus stand die Tür weit offen. Beim Betreten empfing mich ein heilloses Chaos. Überall lagen kleine Taschen, Hüte mit feinem Haar – ja sogar Gewehre auf dem Boden verteilt rum. In den Ecken standen riesige Stiefel und überall standen leere Becher, die, dem Geruch nach zu beurteilen, anscheinend zuvor mit dem Zaubertrank gefüllt gewesen waren. In einem weiteren Raum standen rund 20 stabile Betten, die mit Namen versehen waren. Hier wohnten u. a. Grobmotorix, Kannnix, Schönwetterrix, Stolperix, Hörnix, Unmusikalix, Taktnix, Vergesslix usw. Leider konnte ich sie nicht vorfinden und direkt kennen lernen.

 

Auf dem Küchentisch lag aber ein Zettel „Sind auf einem Elfen – Kongress, aber heute Abend zum Fest sind wir selbstverständlich wieder da“. In Vorfreude auf ein Kennenlernen mit diesen Figuren verließ ich das Haus, um diesen mir jetzt schon sehr sympathischen Ort weiter zu erkunden.

 

Das genaue Gegenteil erwartete mich in direkter Nachbarschaft dieses Chaostempels. In einem geordneten und fein aufgeräumten Häuschen wohnte die weibliche Elite des Dorfes. Eine Gruppe von ansehnlichen Damen, die sich dem feinen Tanz verpflichtet haben. Im exakt gleichen Takt und atomgenauer Präzision wurden Schrittfolgen eingeübt und das ganze mit einem Lächeln im Gesicht verfeinert. Bei so manch einem Tanzmanöver konnte man nur staunen und den Eindruck gewinnen, dass man keine Knochen haben darf, wenn man hier mithalten möchte. Als Beleg für diesen Eindruck könnte dienen, dass man in diesem Haus keine Betten zu finden vermag. Die Damen haben sich angewöhnt an der Wand im Stehen zu schlafen – selbstredend im Spagat.

Leicht verträumt schlenderte ich weiter, bis mir aus heiterem Himmel und mit großem Getöse Dachziegel um die Ohren flogen. Begleitet wurde dieses Spektakel von lauthalsen Glücksbekundungen zweier Frauenstimmen, welchen ich folgte und sehen wollte, was da passiert. Ich kam alsbald in eine hallenähnliche Behausung, in der 5 Personen herumwirbelten. Eine kleine zierliche Person – ihr Name war Quälix - dirigierte zwei Paare mit verbalen Anweisungen im hohen Ton- und Dezibelbereich zu artistischen Flugeinlagen.

 

Die beiden Paare folgten ihr treu, in dem die Männlein die Weiblein hoch in die Luft schleuderten. Ergebnis waren zahlreiche Löcher in der Decke (die bei genauerer Betrachtung der Silhouette der Weiblein glichen) und logischerweise herumfliegende Dachziegel. Die Damen schienen sich über jeden „TakeOff“ tierisch zu freuen. Warum von der käseähnlich-durchlöcherten Decke allerdings Mettenden herunterhingen, konnte ich nicht erfahren und zog wieder von dannen.

 

Es wurde langsam finster und auf der Straße herrschte auf einmal regeres Treiben. „Lockmarsch!!“ dröhnte es auf einmal und wenn ich nicht auf Seite gesprungen wäre, hätte mich dieser menschliche Zug wohl überrollt. Im Laufe des Tages erzählte man mir immer wieder von diesen ganz besonderen Herren, die dem ganzen Dorf immer wieder besondere Freude bereiten. Angeführt von Fanfarix, zogen unter anderem Trompetix, Posaunix, Trommelix, Beckix und viele mehr an mir vorbei und das ganze Dorf folgte ihnen. Unter den erhebenden Klängen dieses Corps schloss ich mich dem Zug an. Begleitet vom Geruch frisch gebratener Wildschweine und gebrautem Zaubertrank kamen wir an einem Platz an, auf welchem das groß angekündigte Fest stattfand. Dort traf ich alle wieder. Präsidentix bereitete die Wildschweine zu, die Elfen bewachten den Zaubertrank, Kommandantix strich sich zufrieden den Schnauzbart und das ganze Dorf schien glücklich seinem Treiben zu frönen. Selbst Lokalpolitikus war gekommen und schwang nahezu epochale Reden. Auch wenn diese etwas langatmig anmuteten, so hatte er doch recht mit dem, was er mir gestern in der Dorfspelunke gesagt hatte.

 

Dieser Tag im Kreise der Familie der BNZ hat mir eindrucksvoll gezeigt, dass der traditionelle Karneval lebt und mit Liebe gelebt wird. Ich habe mir geschworen, wiederzukommen und kann jedem nur raten, auch Teil dieser grandiosen Familie zu werden….

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Die BNZ- Pänz bei der Probe

Ohne Fleiß kein Auftritt.

Das gilt auch für unsere BNZ-Pänz.

Hier beim Proben mit ihrer Trainerin Jessica Hemmersbach im Schützenheim. 

 

 

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Grußwort und Abschied des Präsidenten René Willkomm im Liederheft 2012-2013

René Willkomm in Aktion

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Gäste der Bedburger Narrenzunft,

„Alles Schöne geht einmal zu Ende, so auch die heutige Sitzung“, mit diesen Worten habe ich mich in den letzten neun Jahren von Ihnen am Ende der Sitzung verabschiedet.
 Nun verabschiede ich mich nicht nur von der heutigen Sitzung, nein, ich verabschiede mich gleichzeitig auch vom Amt des Präsidenten.
Ich möchte die Gelegenheit nutzen und mich vor allen Dingen bei ihnen, liebes Publikum, für ihre Unterstützung während meiner Präsidentschaft ganz herzlich bedanken.
Neun bewegende Jahre liegen nun hinter mir. Wir haben den Sprung aus dem Rittersaal in das schöne Festzelt auf dem Schlossparkplatz geschafft. Wir haben ein tolles Corps mit zahlreichem Nachwuchs auf der Bühne, sodass man sich um die Zukunft keine Gedanken machen muss.
Bedanken möchte ich mich auch bei meinen beiden Vizepräsidenten, ohne die ein solches Amt gar nicht zu bewältigen wäre. Ebenfalls gilt mein Dank dem gesamten Vorstand und allen die immer dazu beitragen, dass Sie ein paar unvergessliche Stunden erleben. Ganz besonderer Dank gilt aber dem Corps! Funken, Fanfaren, Marketenderinnen, Tanzpaare, Müüs, Kommandantur und allen anderen. Ohne sie stünde man recht einsam auf der Bühne.
Unterstützen Sie auch weiterhin unsere Gesellschaft. Vielleicht sieht man sich ja mal wieder. Denn wie heißt es doch so schön: Niemals geht man so ganz…
Ich wünsche ihnen eine schöne Sitzung und alles Gute für die Zukunft.

Es grüßt sie ein letztes Mal mit „dreimol Bebber Alaaf“

Ihr Präsident                             

René Willkomm                                                     [zurück]

Stadtdreigestirn Bedburg gestellt von der Karnevalsgesellschaft Bedburger Ritter „Em Ulk“ von 1937 e. V.

Prinz Hermann-Josef I. – Hermann-Josef Schmidder

Geboren wurde er am 02.03.1953 im, seit vielen Jahren abgebaggerten Ort Geddenberg. Nach dem Besuch der Volksschule in Lipp und Kirdorf erweiterte er seine Kenntnisse auf der Handelsschule des Kreises Bergheim. Eine anschließende Lehre bei der Deutschen Bank in Köln wurde mit dem Kaufmannsgehilfenbrief erfolgreich abgeschlossen. 1977 wechselte er zu RWE, ins Kraftwerk Frimmersdorf, in den Bereich Kostenrechnung.

Neben seiner Tätigkeit machte er eine Ausbildung zum Betriebsfachwirt.

 Heute lebt er im Vorruhestand mit seiner Frau Inge. Ihre Tochter Sandra tanzte lange Jahre als Mariechen und war Aushängeschild der KG Bedburger Ritter.

Über Jahrzehnte war Prinz Hermann-Josef auch für seine Mitmenschen als Mitglied der freiwilligen Feuerwehr Lipp/Millendorf im Einsatz. 25 Jahre war er davon Löschzugführer der Stadt Bedburg und Ausbilder bei der Kreisfeuerwehrschule.

Böse Zungen sagen, weil das Löschen an der Theke bei der Feuerwehr zu Kurz kam, wurde er Mitglied der KG Bedburger Ritter „Em Ulk“.

Heute bekleidet er den Posten des Geschäftsführers und man kann behaupten, dass er sich in der Gesellschaft unentbehrlich gemacht hat.


Bauer Werner – Werner Schramm

Unser Bauer wurde am 07.09.1954 in Bedburg geboren. Nach dem Hauptschulabschluss 1969 begann er eine Lehre als Maler und Lackierer, die er mit Erfolg abschloss. 1983 wechselte er zu RWE POWER ins KW Frimmersdorf. Hier ist er bis zum Jahresende als schichtführender Vorarbeiter tätig und wechselt dann in den Ruhestand. Damit hat er alle Zeit der Welt, um sich voll und ganz auf die Aufgabe als Bauer zu konzentrieren.

Glücklich verheiratet mit seiner Frau Hildegard und zwei erwachsenen Töchtern lassen sich die anstehenden Verpflichtungen bestens meistern. Auch er steht seit Jahrzehnten im Dienste seiner Mitbürger als Feuerwehrmann bei der Freiwilligen Feuerwehr Lipp/Millendorf. Die Freundschaft zu seinem Feuerwehrkameraden Hermann Josef war dann auch der Anlass, seinen Platz im Elferrat der KG Bedburger Ritter „Em Ulk“ einzunehmen. Ebenso unermüdlich ist er beim Wagen- und Bühnenbau.

Als absoluter Fan des 1. FC Köln macht er zurzeit schwere Zeiten durch und hofft auf den baldigen Wiederaufstieg. Auch das Schieben einer ruhigen Kugel bei den „Lepper Buurejäger“ bereitet ihm großes Vergnügen.

 
Jungfrau „Werny“ - Werner Müller

Er/Sie wurde am 04.04.1950 als dritter Sohn seiner Eltern in Trier geboren. Er ist also kein Rheinländer, sondern ein echtes Kind der Mosel mit römischen Wurzeln. Aufgewachsen in Tawern, besuchte er auch dort die Volksschule. Schon auf dem Schulweg zog es ihn immer in die Bäckerei seines Onkels, wo er auch später das Handwerk des Bäckers und Konditors  erlernte. Nach der abgeschlossenen Lehre erweiterte er seine Kenntnisse in verschiedenen Bäckereien von Trier und Umgebung.

Seine Leidenschaft ist der Fußball, denn er spielte viele Jahre in der Landesliga. Dass er ein Fan vom 1. FC Köln ist, erklärt sich von selbst. Gefürchtet bei seinen Gegnern ist er auf dem Tennisplatz. Hier kann er wahre Glanztaten vollbringen.

2002 musste er krankheitsbedingt seinen Beruf aufgeben. Seitdem lebt er als Rentner in Bedburg. Wie kam er nun in diese schöne Stadt? Manche behaupten, er wäre mit Moses verwandt, wäre 1998 in die Mosel gefallen und von dort in den Rhein gespült worden und an der Erftmündung in Neuss von einer verliebten Schwänin nach Bedburg verschleppt worden. Hier genießt er heute mit seiner Lebensgefährtin Waltraud sein Rentnerdasein.

 

Prinzenführer – Heinz Esser

Heinz Esser wurde am 08.10.1946 in Bedburg geboren. Er ist verheiratet und hat einen Sohn. Die Volksschule besuchte er in Bedburg. Er erlernte in der Bauschlosserei Toni Bolz das Handwerk des Bauschlossers und legte 1973 vor der Handwerkskammer zu Köln seine Meisterprüfung ab. 1970 wechselte er zu RWE ins KW Niederaußem.

Seit  2007  ist er im Ruhestand und wird von seiner l Frau Margit umsorgt.

Er pflegt zwei Hobbys sehr intensiv. Zum einen ist das Radfahren, zum anderen sind es seine Ritter.

Heinz Esser ist in der Session 2012/2013 50 Jahre aktives Mitglied der KG Bedburger Ritter „Em Ulk“.

Es ist knapp 15 Jahre her, da lautete eine Überschrift zu einem Ritterporträt: „Ein Mann für alle Fälle oder der Gipfelstürmer“. Er hat das Karnevalsgeschehen mit in die Wiege gelegt bekommen und er hat es von der Pike auf gelernt und brachte es 1997 zum höchsten Repräsentanten unserer Gesellschaft, zum Präsidenten.

Die Familie Esser ist im Karneval zu Hause. Sein Sohn Torben ist stolzer Funke. Seine Frau Margit hat über 10 Jahre die Gruppe der Ritterfrauen geleitet und kümmert sich noch heute beim Sektempfang vor unseren Sitzungen liebevoll um unsere Gäste.

Von 1964 bis 1966 tanzte Heinz Esser mit Roswitha Büntgen. Von 1968 bis 1972 mit Margit Sommer, die er später heiratete.

Von 1977 bis 1996 sammelte Heinz Esser Bühnenerfahrung als Prologsprecher Ritter Kunibert, den er lange Jahre verkörpert hat.

Das verantwortungsvolle Amt des Prinzenführers hat Heinz Esser gerne übernommen. Heinz hat ohne zu zögern seine Bereitschaft gezeigt und zugesagt. Der unmittelbar danach folgende Satz kennzeichnet Heinz Esser aus: “Net dat ihr meint, ihr könnt maache wat ihr wellt, nommedachs alt Kölsch un dat bis en dä Ovend. Ihr wäd üch noch wundere!“


Begleitoffizier der Ritter – Hans-Otto Gruber

Hans-Otto Gruber ist Oberleutnant und Standartenträger der KG Bedburger Ritter „Em Ulk“. Geboren wurde er am 03.08.1955 in Eschweiler. Seit 1977 ist er mit seiner Frau Rosi verheiratet. Sie haben zwei Töchter und zwei Enkelkinder. Hans-Otto Gruber ist beschäftigt als Gruppenleiter bei RWE POWER im Tagebau Garzweiler. Aktives Mitglied im Offizierscorps ist er seit dem Jahre 2002.

Verbindungsoffizier der BNZ von 1886 – Paul-Heinz Müller

Paul-Heinz Müller, wohnhaft in Kirchtroisdorf, ist 54 Jahre alt und glücklich verheiratet mit seiner  Frau Elke. Paul Heinz, von seinen Freunden kurz „Pauli“ genannt, ist von Beruf Rechtsanwalt. Als Geschäftsführer ist er bei der Kreisbauernschaft in Euskirchen tätig.

Den Bedburgern ist er seit 2004 besser bekannt als Adjutant der Stadtwache der BNZ. Das Dreigestirn freut sich, einen so kompetenten Karnevalisten in ihren Reihen zu wissen. 

Nachruf Ehrenzunftmeister Prälat Johannes Bastgen 1947 – 2012

In der langen Geschichte der Bedburger Narrenzunft kommen immer wieder Stunden des Abschiednehmens von Menschen, mit denen wir lange Jahre eng verbunden waren und die uns in ganz besonderer Erinnerung bleiben werden.

Zu diesen Menschen gehörte auch Prälat Johannes Bastgen.

Der gebürtige Bedburger vergaß nie seine Wurzeln im Ortsteil Blerichen und kam immer wieder gerne an den Ort seiner Kindheit zurück, um mit alten Freunden, aber auch jungen Menschen den Dialog zu pflegen, wobei ihm die Bewahrung der Werte ebenso wichtig war wie die Aufgeschlossenheit für Veränderungen in unserer Welt.

Sein kirchliches Wirken führte ihn ab der Priesterweihe im Jahre 1972 von Monheim über Düsseldorf, wo er bereits die Funktion des Stadtjugendseelsorgers übernahm, nach Euskirchen und letztlich dann in die Domstadt Köln. Dort übernahm er zunächst Verantwortung in der Verwaltung des Erzbistums im Bereich Seelsorge-Personal, bis er über die Position des stellvertretenden Generalvikars 2003 durch Erzbischof Joachim Kardinal Meisner zum Domdechant und Dompfarrer ernannt wurde. 2004 folgte auch noch die Aufgabe als Stadtdechant von Köln.

Kirchliche Ehren erhielt unserer Ehrenzunftmeister durch den Papst im Jahre 1993  mit der Verleihung des Titels des „Kaplans Seiner Heiligkeit“ und 1996 des Päpstlichen Ehrenprälaten.

Ehrenzunftmeister Prälat Johannes Bastgen war für die Bedburger Narrenzunft eine Persönlichkeit, die die Verbindung zwischen Kirche und weltlichem Leben lebte und Wert darauf legte, dass die Gemeinschaft und das Wirken in einer Gemeinschaft ein wichtiger Baustein für eine funktionierende Gesellschaft sei. Seine Beiträge und Diskussionen waren ebenso von einem enormen Wissen, wie auch von einem feinsinnigen Humor geprägt, die den Zuhörer noch lange Zeit später nachdenklich wie auch interessiert machten.

Prälat Johannes Bastgen hat viel zu früh nach langer schwerer Krankheit nun seinen Frieden auf dem Friedhof des Kölner Doms gefunden, zu dem immer wieder die Mitglieder der Zunft den Weg finden, um ihm im stillen Gebet zu gedenken.

Wir werden sein Andenken in Ehren bewahren.    [zurück]

Nachruf Senator Friedel Platzbecker 1939 – 2012

Der Karneval ist ein Gemeinschaftserlebnis der Freude. Da sie jedoch nur mit und durch seine Aktiven zum Ausdruck gebracht und gelebt werden kann, kommt es unweigerlich vor, dass die Freude durch einen Schmerz unterbrochen wird, der durch den Verlust eines Menschen aus dieser Gemeinschaft entsteht.

Diesen Schmerz mussten wir in diesem Jahr verkraften, als wir die Nachricht vom plötzlichen Tod unseres Senators Friedel Platzbecker erhielten. Mit 73 Jahren wurde er mitten aus unserer Zunft gerissen, die er lange Jahre in seiner unvergleichlichen Art mit gestaltet hatte.

Nach der Doppelsession 1990/91/92 in der Folge des Golfkrieges, in der er als Bauer an der Seite von Prinz Edi I. (Eduard Pelzer) und Jungfrau Hermine (Hermann Josef Platzbecker) mit geradezu stoischer, aber keineswegs humorloser Ruhe den Gegenpol zu den unermüdlichen Vollblutkarnevalisten darstellte, wechselte er mit einer zuverlässigen Loyalität in den Senat, um auch weiterhin mit der BNZ verbunden zu sein.

Dort war er seit diesem Zeitpunkt nicht nur ein Garant der – auch wirtschaftlichen – Unterstützung, sondern durch seine dauerhafte Präsenz bei allen denkbaren Veranstaltungen Vorbild für den Gemeinschaftsgeist einer Zunft.

Unvergesslich bleibt dabei auch sein tiefsinniger und manchmal auch spitzbübischer Sinn für Humor, wobei er nie Wert auf öffentliche Wahrnehmung legte, die ihm jedoch durch die Anerkennung der Zunftmitglieder sicher wahr.

Seine unverbrüchliche Beziehung zur Freude und zum Lachen hat er deshalb nicht nur in den Worten seiner Traueranzeige, sondern auch dadurch zum Ausdruck gebracht, dass er in der Trauerfeier durch seinen Freund Heinz Esser noch einmal die Anekdoten seines Lebens vortragen ließ. Bei vielen liefen hierbei Tränen über die Gesichter, die in der Erinnerung an Friedel Platzbecker zu einem Lächeln geformt waren

Wir werden unserem Senator Friedel Platzbecker ein ehrendes Andenken bewahren.    [zurück]